Bildung & Integration

Die Bereiche Bildung und Integration sind in mehrfacher Hinsicht vom demografischen Wandel betroffen. Die Ausbildung von Fachkräften für morgen, aber auch die Weiterbildung der Fachkräfte von heute ist gerade bei einer alternden Erwerbsbevölkerung wichtig für die Sicherung des bayerischen Wirtschaftsstandorts. Gleichzeitig sind Schulen und Hochschulen auch von Wachstums- und Schrumpfungsprozessen betroffen. Steigende bzw. sinkende Schüler- und Studierendenzahlen stellen die Schullandschaft vor große Herausforderungen.

Die Integration von Zuwanderern ist elementar für die Gestaltung des demografischen Wandels – im Jahr 2022  sind insgesamt 569.049 Menschen aus dem Bundesgebiet und dem Ausland nach Bayern gezogen (=Zuzüge über die Landesgrenze). Über die Bundesgrenze sind im Jahr 2022 insgesamt 420.180 Ausländer (Menschen mit nicht-deutscher Staatsangehörigkeit) nach Bayern gezogen.
Angebote wie die hauptamtlichen Integrationslotsinnen und Integrationslotsen sollen die Ankunft und das Einleben erleichtern. 
 

Hochschulen in Bayern

Bayern ist ein attraktiver Hochschulstandort mit einem leistungsstarken Angebot in allen Regionen

Die Hochschulen in Bayern stehen für ein vielfältiges und leistungsstarkes Angebot für die junge Bevölkerung in allen Regionen. Im Freistaat Bayern gibt es zehn staatliche Universitäten, sechs Universitätsklinika, sechs staatliche Kunsthochschulen und 17 staatliche Hochschulen für angewandte Wissenschaften (darunter neun Technische Hochschulen). Von diesem umfassenden Hochschulangebot profitieren alle Landesteile: In jedem der sieben Regierungsbezirke sind mindestens eine staatliche Universität und zwei staatliche Hochschulen für angewandte Wissenschaften angesiedelt. Hinzu kommen zahlreiche weitere Hochschulen im nichtstaatlichen Bereich sowie Außenstellen außerbayerischer Hochschulen, die an verschiedensten Standorten in Bayern Studiengänge anbieten. 

Studierende in Bayern

Das Interesse an einem Hochschulstudium ist in den vergangenen Jahrzehnten deutlich angestiegen. Nahmen im Jahr 2000 noch gut 30 % der altersspezifischen Bevölkerung ein Studium auf, liegt der Anteil mittlerweile bei weit über 50 %. Die Entwicklung wird auch an den Studierendenzahlen deutlich (vgl. Abbildung): Waren im Wintersemester 2002/2003 rund 230.000 Studentinnen und Studenten eingeschrieben, sind im Wintersemester 2022/2023 mehr als 400.000 Studentinnen und Studenten an Bayerns Hochschulen zu verzeichnen. Nach aktuellen Vorausberechnungen ist auch künftig eine vergleichbar hohe Nachfrage im Hochschulbereich zu erwarten.

Grafik Entwicklung Studentenzahlen

Demografische Fakten im Hochschulbereich

Vielfalt zeigt sich auch bei der Zusammensetzung der Studentinnen und Studenten: Das Geschlechterverhältnis ist an den bayerischen Hochschulen ausgeglichen. Der Internationalisierungsgrad der Hochschulen in Bayern liegt bei durchschnittlich rund 18 %. Dabei sind die Hochschulen in Bayern Anziehungspunkt für Studentinnen und Studenten aus dem übrigen Deutschland und aus aller Welt; mehr als ein Drittel hat die Hochschulzugangsberechtigung (HZB) außerhalb Bayerns erworben. Das Studienangebot umfasst ein vielfältiges Fächerspektrum: Am häufigsten wird aktuell ein Studienfach aus den Ingenieur- und Naturwissenschaften gewählt, den so genannten MINT-Studiengängen. Dieser Trend hat sich in den zurückliegenden Jahren manifestiert und wird jüngst durch das Thema "Künstliche Intelligenz" gestärkt.

Zusammensetzung und Verteilung der Studierenden im Wintersemester 2022/2023

Grafik demografische Fakten

Regionalisierung der Hochschulen

Im Zuge der seit 2014 verfolgten Regionalisierungsstrategie widmet sich der Freistaat Bayern verstärkt dem Ausbau der Hochschulen für angewandte Wissenschaften und Technischen Hochschulen. Dabei entstehen zusätzliche Hochschulstandorte im ländlichen Raum als Außenstellen bestehender staatlicher Hochschulen. Hierzu zählen u. a. der European Campus Rottal-Inn der TH Deggendorf, die Studienangebote der Hochschulen Coburg und Hof in Kronach und der zum WS 2022/23 offiziell eröffnete Campus Chiemgau der TH Rosenheim in Traunstein. Die Hochschulen bieten zudem innovative Studienangebote an, die auf die besonderen Strukturen und spezifischen Bedürfnisse am Hochschulort zugeschnitten sind. 
Ein wichtiger Eckpfeiler der regionalen Verankerung der Hochschulen ist die Einrichtung der Technologietransferzentren in allen Regionen Bayerns. Die mittlerweile 46 bestehenden und im Aufbau befindlichen Zentren betreiben in Kooperation mit ortsansässigen Wirtschaftsunternehmen anwendungsbezogene Forschung und Entwicklung. Ihr jeweiliger fachlicher Schwerpunkt orientiert sich an der regionalen Wirtschaftsstruktur. Damit ermöglichen sie einen fruchtbaren Transfer von Wissen und Technologie in Wirtschaft und Gesellschaft und tragen so zur nachhaltigen Stärkung der Regionen bei.

Förderung von Zukunftstechnologien am Praxisbeispiel Künstliche Intelligenz

Von Rosenheim bis Hof, von Aschaffenburg bis Kempten und von Deggendorf bis Bayreuth: In allen sieben Regierungsbezirken des Freistaats Bayern werden Professuren für Künstliche Intelligenz (KI) eingerichtet. Die Forschung im Bereich KI stellt einen der Schwerpunkte der Hightech Agenda Bayern (HTA/HTA Plus) dar. 

Ausgehend von 50 neuen Professuren am KI-Zentrum in München (Intelligente Robotik) sowie den Knotenpunkten Würzburg (Data Sience), Erlangen-Nürnberg (Gesundheit) und Ingolstadt (Mobilität) wurde durch die Vergabe von weiteren 50 KI-Professuren im Rahmen eines wissenschaftsgeleiteten Wettbewerbs ein landesweites, thematisch fokussiertes Netzwerk in der KI-Forschung aufgespannt, um Bayern als führenden KI-Standort weiter auszubauen. Das Themenspektrum reicht von der Erforschung hochautomatisierten Fahrens über sensorbasierte KI-Systeme in der Pflege bis zur Grundlagenforschung für die Realisierung von vertrauenswürdiger KI-Software.
 

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