Mobilität

Wir alle wollen uns fortbewegen – möglichst effektiv und günstig. Die Alterung der Gesellschaft in Kombination mit dem hohen CO2-Ausstoß im Verkehrsbereich bringt hohe Anforderungen an Mobilitätskonzepte mit sich. Die ältere Generation möchte länger mobil bleiben. Weil der Anteil der mobilitätseingeschränkten Personen steigen wird, gewinnt die Bereitstellung einer barrierefreien Beförderungskette zunehmend an Bedeutung. Durch die älter werdende Bevölkerung wird sich die Nachfrage nach einer Beförderungsmöglichkeit zu Ärzten, Gesundheits- und Naherholungseinrichtungen erhöhen. 

Gerade in ländlichen Räumen, in denen der öffentliche Personennahverkehr (ÖPNV) häufig nicht so stark ausgebaut ist wie in den Städten und nur selten eine Alternative zum eigenen Auto darstellt, werden Herausforderungen schon heute deutlich. Hier sind Mobilitätsanforderungen vielfach dadurch gekennzeichnet, dass wenige Menschen auf verhältnismäßig langen Strecken befördert werden müssen. Ein regelmäßiges und flächendeckendes ÖPNV-Angebot wie in Städten ist in der Regel nicht finanzierbar. Als Folge dessen sind Fahrplanangebote vor allem auf die Bedürfnisse der Schülerbeförderung zugeschnitten und existieren oftmals nur unter der Woche und zu den Schulzeiten. Um allen Bürgerinnen und Bürgern attraktive Beförderungsmöglichkeiten bieten zu können und die Lebensqualität in ländlichen Region zu erhöhen, müssen neue Lösungen entwickelt und umgesetzt werden.

Hier sind die Verkehrsunternehmen und die Kommunen gefordert, gemeinsam für ein attraktives Angebot für ihre Kunden und Bürger zu sorgen. Dabei sind flexible, klimafreundliche und bedarfsorientierte ÖPNV-Bedienformen (z. B. on-demand-Systeme) gerade mit kleineren Bussen, ein konzeptioneller Ansatz, um dem demografischen Wandel Rechnung zu tragen.

Einen umfassenden Überblick zu den Maßnahmen der Bayerischen Staatsregierung bieten die folgenden Fachseiten.
 

Innovative und flexible Strategien im ÖPNV

Mit nachfrageorientierten Angebotsformen soll allen Bürgerinnen und Bürgern ein Zugang zum ÖPNV ermöglicht werden

Zur Verbesserung der Mobilität im ländlichen Raum werden die ÖPNV-Aufgabenträger bei der Einrichtung nachfrageorientierter Angebotsformen des öffentlichen Personennahverkehrs finanziell unterstützt. Diese Angebote dienen zur feinräumigen Erschließung als Ergänzung zum Linienverkehr mit der Zielsetzung, allen Bürgerinnen und Bürgern einen Zugang zum ÖPNV zu ermöglichen.

Zur Stärkung lokaler Initiativen werden ehrenamtliche Bürgerbusprojekte mit einer Liniengenehmigung nach dem Personenbeförderungsgesetz finanziell unterstützt. Gefördert werden sowohl ein pauschaler Ausgleich für die tatsächlich entstandenen Organisationsausgaben des jeweiligen Bürgerbusvereins sowie Ausgaben für die Ausstellung einer Fahrerlaubnis zur Fahrgastbeförderung und die Beschaffung von Fahrzeugen für ehrenamtliche Bürgerbusprojekte.
Neben der finanziellen Unterstützung stehen die sieben Bezirksregierungen den Aufgabenträgern und Verkehrsunternehmen als Ansprechpartner vor Ort mit Rat und Hilfestellung zur Seite.

Um den ÖPNV noch attraktiver für alle Menschen in Bayern zu machen, hat das Bayerische Verkehrsministerium in enger Zusammenarbeit mit Vertreterinnen und Vertretern der Branche, der Politik sowie der Kommunen und von Interessensverbänden die ÖPNV-Strategie 2030 erarbeitet. Die ÖPNV-Strategie soll mit Perspektive bis 2030 und darüber hinaus dazu beitragen, den ÖPNV in Bayern in ländlichen und urbanen Räumen als Beitrag zu einer klimaschonenden, digitalen und vernetzten Mobilität zukunftsorientiert weiterzuentwickeln und zu stärken. Es ist erklärtes Ziel, die Fahrgastzahlen im ÖPNV gegenüber 2019 bis zum Jahr 2030 deutlich zu steigern und langfristig eine echte Alternative zum Auto anzubieten und damit einen wesentlichen Beitrag zur Erreichung der Klimaschutzziele durch CO2-Einsparung zu leisten. Von einem gut vernetzten und umweltverträglichen ÖPNV profitieren alle Menschen in Bayern – in der Stadt genauso wie auf dem Land.

Die ÖPNV-Strategie beschreibt Verbesserungen in den sechs Handlungsfeldern Infrastruktur und Fahrzeuge, Angebot und Vernetzung, Tarif, Vertrieb und Kommunikation, Digitalisierung und Innovation sowie Organisation und Finanzierung. Mit der ÖPNV-Strategie als Grundsatzpapier liegt damit ein gemeinsamer Fahrplan für die Stärkung und Weiterentwicklung des ÖPNV vor, der als Diskussionsgrundlage die öffentliche Debatte und den weiteren Ausbau des ÖPNV unterstützen soll.

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