Fachkräfte & Arbeitsmarkt

Der demografische Wandel entfaltet deutliche Auswirkungen auf die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt. Die Bevölkerung im erwerbsfähigen Alter schrumpft und wird im Durchschnitt älter. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, einerseits ausreichend Fachkräfte auszubilden und zu gewinnen, andererseits aber auch Alterungsprozesse in der Belegschaft zu gestalten.

Die Lösungsansätze für diese Herausforderungen sind vielfältig: von der beruflichen und akademischen Erstausbildung und Weiterbildung über Modelle zur besseren Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf bis hin zu individuellen Lösungen für eine älter werdende Belegschaft. Themen wie Ergonomie, Gesundheit und Qualifizierung zählen dabei zu wichtigen Handlungsfeldern. Ebenso wird es darauf ankommen, die Erwerbsbeteiligung gut ausgebildeter Frauen weiter zu steigern.
Gleichzeitig müssen Unternehmen ihr Augenmerk darauf richten, dass sich auch die Kundenstruktur und die Kundenbedürfnisse verändern. Die Senioren gewinnen als Marktsegment zunehmend an Bedeutung.


Demografie-Management im Betrieb

Den Herausforderungen des demografischen Wandels mit einem entsprechend demografiesensiblen Personalmanagement begegnen

Über alle Branchen hinweg sehen sich Unternehmen zusehends damit konfrontiert, dass die eigene Belegschaft im Durchschnitt älter und es immer schwieriger wird, neue Fachkräfte zu finden. Diesen Herausforderungen gilt es, durch ein entsprechend demografiesensibles Personalmanagement zu begegnen. Um die Fachkräfte-Situation in der eigenen Region und Branche besser analysieren zu können, stellen die bayerischen Industrie- und Handelskammern kostenlos Prognose-Instrumente zur Verfügung.

Für das Demografie-Management im eigenen Unternehmen sind unter anderem folgende Handlungsfelder relevant:

Erfahrungen älterer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nutzen und Beschäftigungsfähigkeit erhalten

Künftig wird es verstärkt darauf ankommen, die Erfahrungen von älteren Mitarbeitern länger zu nutzen. Ebenso gilt es, das (berufs-)lebenslange Lernen zu fördern sowie die Gesundheitsförderung, Kompetenzentwicklung und damit auch Motivation aller Mitarbeitenden langfristig zu erhalten. Altersgerechte Arbeitsbedingungen, betriebliches Gesundheitsmanagement, Wissenstransfer zwischen Alt und Jung sowie berufliche Weiter­bildungs­angebote gerade auch für Ältere sind wichtige Ansatzpunkte. Tipps gibt z. B. die Informationsplattform "Das Demographie-Netzwerk".

Auch die 2011 gestartete Initiative "Ältere und Arbeitswelt" des Bayerischen Arbeitsministeriums hat es sich zum Ziel gesetzt, jedem Einzelnen eine möglichst lange Erwerbstätigkeit bei guter Gesundheit und Motivation zu ermöglichen.

Weiterbildung aktiv betreiben

Bei älter werdenden Belegschaften ist lebenslanges Lernen ein zentrales Element vorausschauender Personalentwicklung. Regelmäßige Weiter­bildung wird damit immer wichtiger. Sowohl die Handwerkskammern als auch die Industrie- und Handelskammern unterstützen Unternehmen und Beschäftigte mit einem großen Weiterbildungsangebot.

Unternehmensnachfolge rechtzeitig regeln

Nicht nur die Belegschaften werden älter, sondern auch die Unternehmer selbst "altern". Für inhabergeführte Unternehmen ist es daher umso wichtiger, rechtzeitig nach einem Nachfolger Ausschau zu halten und die Übergabe gründlich zu planen. Das Bayerische Wirtschaftsministerium hat deshalb die gemeinsame Offensive Unternehmensnachfolge. Bayern mit zahlreichen Partnern aus der Wirtschaft gestartet. 

Publikationen

Erhebung und Analyse zur Unternehmensnachfolge in Bayern - Studie
Offensive Unternehmensnachfolge - Broschüre

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