Gesundheitsversorgung & Pflege

Bayerns Bürgerinnen und Bürger haben eine zunehmend höhere Lebenserwartung. Dieser an sich positive Aspekt des demografischen Wandels stellt jedoch die Gesundheitsversorgung und Pflege vor große Herausforderungen. Der Anstieg älterer Bevölkerungsgruppen führt zu einem Anstieg von altersbedingten Krankheitsfällen und damit zu einer größeren Zahl von Personen, die auf medizinische Unterstützung angewiesen sind. Alter darf nicht mit Krankheit gleichgesetzt werden. Mit zunehmendem Alter steigt jedoch das Risiko für eine Erkrankung – fast jeder zweite Krankenhauspatient war älter als 65 Jahre. Aufgabe der Gesundheitspolitik ist es deshalb, Rahmenbedingungen zu schaffen, die auch der älteren Generation ein Leben in größtmöglicher Gesundheit und Selbstständigkeit ermöglichen. Dazu zählt beispielsweise die Bereitstellung einer angemessenen geriatrischen Versorgung sowie bedarfsgerechter Pflegeversorgung.

Gleichzeitig werden auch die medizinischen Fachkräfte – Ärzte, Pflegepersonal und Therapeuten – selbst zunehmend älter: Deshalb müssen vor allem für viele haus- und fachärztliche Praxen Nachfolger gefunden werden – gerade in Regionen, die vom Bevölkerungsrückgang betroffen sind, gefährdet dies eine flächendeckende medizinische Versorgung.

Palliativversorgung

Palliativversorgung zielt darauf ab, schwerstkranken Menschen bis zuletzt ein Leben in Würde und ohne Schmerzen zu ermöglichen

Die Palliativversorgung richtet sich an Menschen mit einer unheilbaren, lebenslimitierenden Erkrankung. Sie zielt darauf ab, die Lebensqualität und Selbstbestimmung der Betroffenen zu erhalten. Das erfordert neben einem umfassenden Betreuungsansatz auch die intensive, multiprofessionelle Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Versorgungsakteuren.

Ambulante Palliativversorgung

Der Großteil der ambulanten Palliativversorgung wird durch die allgemeine ambulante Palliativversorgung (AAPV) erbracht. Sie ist Teil der Regelversorgung und wird überwiegend durch Hausärztinnen und Hausärzte sowie weitere Fachärztinnen und Fachärzte gemeinsam mit ambulanten Pflegediensten geleistet. Bei komplexen Krankheitserscheinungen und einer ausgeprägten Symptomatik, die eine besonders aufwändige Versorgung notwendig machen, haben Versicherte seit 2007 Anspruch auf Leistungen durch die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV). Um diese Versorgung in Bayern zu sichern, fördert das Bayerische Staatsministerium für Gesundheit und Pflege die Anfangsphase von SAPV-Teams jeweils mit bis zu 15.000 Euro.

Palliativmedizin in Krankenhäusern

Generell ist die Versorgung und Behandlung schwerstkranker und sterbender Menschen die Aufgabe eines jeden Krankenhauses. Bei der stationären palliativen Versorgung geht es um die Stabilisierung der Krankheitssymptome, damit die Betroffenen wieder in die ambulante Palliativversorgung und zurück in ihr vertrautes Umfeld entlassen werden können. Hierzu wurden und werden in Bayern besondere stationäre Einrichtungen der Palliativversorgung – Palliativstationen und/oder Palliativdienste an Krankenhäusern – eingerichtet. In dem Fachprogramm "Spezialisierte Palliativversorgung in Krankenhäusern", als Teil des Krankhausplanes des Freistaates Bayern, werden strenge Kriterien im Bereich der Struktur-, Prozess- und Ergebnisqualität definiert. Das Fachprogramm gewährleistet in Bayern höchste Versorgungsqualität bei Palliativstationen und Palliativdiensten.

Kinderpalliativversorgung

Die Kinderpalliativversorgung umfasst Kinder und Jugendliche, die aufgrund lebenslimitierender, komplex chronischer oder genetischer Erkrankungen oftmals über Jahre hinweg betreut und versorgt werden.
Nicht nur die Wünsche und Bedürfnisse von Kindern und Jugendlichen unterscheiden sich zu denen von Erwachsenen. In der Versorgung ist die gesamte Familie einzubeziehen, um ihr Informationen und eine umfängliche Betreuung bereits ab Diagnosestellung zu Teil werden zu lassen. Noch mehr als in der Palliativversorgung für Erwachsene ist es bei Kindern und Jugendlichen von besonderer Bedeutung, mit der Kinderhospizversorgung zusammen zu arbeiten.

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